Mittwoch, 10. August 2016

Die rubinrote Kammer von Pauline


Die rubinrote Kammer von Pauline Peters 
528 Seiten 
Vielen Dank dem Bastei-Luebbe Verlag für das Rezensionsexemplar!!! 

1906 in London, die 19-jährige Victoria lebt alleine mit dem Butler in der Wohnung ihres verstorbenen Vaters. Durch Zufälle und unglückliche Begegnungen wird sie in einem Mord verwickelt und entdeckt, dass ihr Vater ihr damals nicht immer die ganze Wahrheit über sie erzählt hatte. Mit ihrem Butler fängt Victoria an zu ermitteln um dem ganzen auf der Spur zu kommen. 

Ein Buch,  dass sich sehr rapide als ein anderes Genre entpuppte, als der Klappentext tatsächlich verriet.  
Ich muss gestehen, dass ich laut Klappentext an eine historische Familiengeschichte mit Geheimnissen erwartet habe. Doch sehr schnell entpuppte sich das Buch als historischer Kriminalroman à la Miss Marple oder Sherlock Holmes.  

Dies wäre eigentlich nicht so schlimm gewesen, da sich der Schreibstil sehr gut und flüssig lesen ließ und ich mich gerne auf etwas Anderes und Unerwartetes einlasse, doch leider war das Buch überhaupt nicht Meins.  

Mein großer Störfaktor war Victoria.  Eine sehr starke, selbstbewusste, mutige Persönlichkeit, die ich in Bücher sehr schätze und bevorzuge.  Doch leider passte sie meiner Meinung nach überhaupt nicht in diesem Setting. Sie passte nicht in dieser Zeit, war viel zu emanzipiert,  erlaubte sich vieles was für eine Frau komplett Tabu war. Dies nicht nur 1 oder 2 Mal sondern permanent. 
Als noch Minderjährige in der Zeit, ließ man ihr alle Freiheiten, spaziert mitten in der Nacht in den verrufenste Gegenden ohne Begleitung,  geht mit Männer  aus und steckt ihre Nase halb in Leichen ohne mit der Wimper zu zucken. 
So sehr ich starke Protagonistinnen schätze und liebe, Victoria passte für mich vorne und hinten nicht in diesem Buch. 

Dies hat mir leider auch das Lesevergnügen ziemlich vermiest.  Teilweise musste ich mich ziemlich durch die Geschichte durchquälen,  weil es für mich nicht glaubwürdig und authentisch war. Ich konnte ihr Verhalten nicht abkaufen und auch nicht nachvollziehen.  Würde die Geschichte in unserer heutigen Zeit spielen, dann hätte Victoria auch wunderbar rein gepasst, vom Alter, Verhalten, Denken und den Wissensstand den sie hat. Aber für 1906 war sie für mich überhaupt nicht glaubwürdig.  

Dies soll aber nicht bedeuten,  dass es ein schlechtes Buch. Im Gegenteil,  bisher stehe ich glaube ich, recht alleine mit dieser Meinung und habe nur gute Meinungen gelesen. 
Es passiert eine Menge, mit recht actionreicher Szenen,  interessante und überraschende  Wendungen und einer gut durchdachten Story. 
Nur leider hat es mein Nerv nicht getroffen und mich nicht überzeugen können.  

Note: 2,5/5

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